• Ex BitMex-CEO Hayes fordert Ethereum-Gründer Buterin auf, einen Rollback der Ethereum-Chain durchzusetzen, um die 1,4 Mrd $ aus dem Bybit-Hack wiederzubeschaffen.
  • Andere sehen die Gefahr, dass ein Rollback Netzprojekte zerstören könnte, da sie befürchten, dass das Netz für eine saubere Lösung zu empfindlich geworden ist.

Arthur Hayes hat Vitalik Buterin aufgefordert, die Blockchain zurückzusetzen, damit Bybit die am Freitag gestohlenen Ether im Wert von fast 1,4 Milliarden Dollar zurückerhalten kann. Er sei ein „Mega-ETH-Inhaber“ und bereit, die Initiative zu unterstützen, obwohl die Community 2016 gegen die Unveränderbarkeit gestimmt habe.

Soll ein Ethereum-Reset einen Milliarden Dollar Hack kompensieren? Eine Grundsatzfrage stellt sich zum dritten Mal image 0 Soll ein Ethereum-Reset einen Milliarden Dollar Hack kompensieren? Eine Grundsatzfrage stellt sich zum dritten Mal image 1 Quelle: Arthur Hayes

Damals betonten viele Experten, dass ein Rollback technisch möglich sei. Andere wiederum äußerten Bedenken, dass dies den Dezentralisierungsanspruch von Ethereum untergraben könnte. Dennoch gab es schon einmal einen Netzwerk-Reset, um den Diebstahl von 60 Millionen Dollar in Ether von The DAO im Jahr 2016 rückgängig zu machen. Das führte zu einer Hardfork, aus der Ethereum Classic hervorging.

Bedenken bezüglich des Rollbacks

2019 drängten der damalige Binance-CEO Changpeng Zhao und sein Team auf einen Reset des Bitcoin-Netzwerks, um von Hackern gestohlene 40 Millionen Dollar wiederherzustellen. Dieses Mal wurde das Ansinnen jedoch abgelehnt, da es gegen das Prinzip der Dezentralisierung und Unveränderlichkeit verstoße.

Technisch gesehen besteht der Reset darin, die Blockchain in den Zustand unmittelbar vor dem Angriff zurückzuversetzen. Das erfordert jedoch den Konsens der Marktteilnehmer. Die Unveränderbarkeit ist ein Sicherheitsprinzip, das die Änderung von Daten nach ihrer Aufnahme in die Blockchain verhindert.

Gautham Santhosh, Mitgründer von Polynomial.fi, kommentierte den Hayes-Vorschlag und betonte, dass ein Netz-Rollback von Ethereum nicht zu einem sicheren Reset das Netzwerks führen müsse. Ihm zufolge war die Situation 2016 anders, als der DAO-Hack einen sauberen Wiederherstellungspfad hatte. Heute könnte der Rollback Bridges, Stablecoins, RWAs, L2-Instanzen etc. zerstören. Grundsätzlich glaubt er, dass das Netzwerk für eine saubere Lösung zu sehr miteinander verbunden ist.

Unterdessen glaubt Sina 21st Capital, dass Ethereum in dieser Entscheidung gefangen ist:

„Ethereum ist am Ende. Sie können den Rollback machen und damit zerstören, was vom Anspruch der Dezentralisierung übrig geblieben ist, oder sie können nordkoreanischen Gangstern erlauben, 1,4 Milliarden Dollar zu behalten … So oder so, es ist schrecklich.“

Wie Bybit die 1,4 Milliarden an Hacker verlor

Laut dem Bericht, der zuerst vom On-Chain-Analysten ZachXBT geteilt wurde, war Bybit am Freitag dabei, eine Routineüberweisungen zwischen Wallets vorzunehmen. Die Hacker manipulierten jedoch das System, und änderten die Empfängeradresse in ihre eigene. Bybit-CEO Ben Zhou erklärte später, was passiert war:

„Der Hacker übernahm die Kontrolle über die spezifische ETH Cold Wallet und transferierte alle darin befindlichen ETH zu der unbemerkt ersetzten Adresse. Die Börse bleibt zahlungsfähig, auch wenn der durch den Hack entstandene Verlust nicht wiederhergestellt wird.“

Bei Redaktionsschluss wurde ETH bei $2,7k gehandelt, nachdem es in den letzten 24 Stunden um 2,3 % gesunken war. Laut unserer jüngsten Analyse könnte der Wert in diesem Zyklus 15.000 $ erreichen. Faszinierenderweise deckt sich dies mit einer anderen Vorhersage, dass ETH bald in den Bereich von $4000 und $8000 einbrechen könnte, wie in unserer früheren Diskussion angedeutet .