Große Nachfrage nach Krypto-Lizenz für Türkei
Mittlerweile haben sich 76 Krypto-Unternehmen bei der türkischen Kapitalmarktaufsicht angemeldet. Seit Juli ist die Anmeldung Pflicht – und die Nachfrage ist groß. Denn der türkische Kryptomarkt wächst rasant.
Seit gut einem Monat trudeln bei der türkischen Kapitalmarktaufsicht (SPK) die Anmeldungen für Krypto-Dienstleistungen ein. Schon am 9. August hat die SPK eine Liste mit 47 Unternehmen veröffentlicht, die sich anmelden, nun erweitert sie sie auf 76. Darunter sind bekannte Börsen wie Coinbase, KuCoin, Gate.io, Bitfinex, OKX, Binance und andere.
Die Behör betont aber, dass die Veröffentlichung auf einer Liste nicht bedeutet, dass diese Unternehmen bereits lizenziert sind. Wie und ob sie Lizenzen verteilen wird, ist schwer zu erahnen. Denn die einzige Regulierung, an der sich Krypto-Unternehmen orientieren können, ist die bestehendem Regulierung im Finanzwesen. Ein spezifisches Krypto-Framework, wie MiCAR in der EU , gibt es nicht. Trotz einer Ankündigung im Januar ist bisher noch kein Entwurf öffentlich.
In Kraft getreten ist dagegen ein Gesetz, besser gesagt, eine „Erweiterung des Kapitalmarktgesetzes“, das seit dem zweiten Juli auch Dienstleister rund um Kryptowährungen erfasst. Wie bei anderen Finanzdienstleister verlangt die Kapitalmarktaufsicht (SPK) eine Anmeldung für den Betrieb – und zwar spätestens einen Monat nach Inkrafttreten des Gesetzes. Ausländische Betreiber haben drei Monate Zeit, sich anzumelden oder türkische User zu blockieren.
Die Unternehmen stehen in einer kniffeligen Situation. Sie müssen sich anmelden, und zwar schleunigst – aber sie wissen nicht konkret, was die Aufsicht verlangt und was erlaubt ist. Im Zweifel, wenn das bestende Recht bei Krypto Lücken lässt, können sie nur raten. Und die Strafen , wenn sie sich verschätzen, sind hart.
Unerlaubte Operationen fallen dem Strafrecht zu und können mit Haftstrafen geahndet werden. Die Dienstleister haften für gesetzeswidrige Aktivitäten und Hacks, ihre Manager werden persönlich in die Haftung genommen. Zur Sicherheit hat die Börse Binance bereits begonnen, parallel zur Anmeldung die direkte Werbung türkischer User, durch Übersetzungen ins türkische oder spezifisches Marketing, abzubauen und einzustellen . Ähnlich wie in Deutschland dürfen nicht-lizensierte Unternehmen keine Werbung für den hiesigen Markt machen.
Dass trotz dieser Umstände so viele Unternehmen eine Anmeldung einreichen, hat einen guten Grund. Denn die Türkei ist ein Krypto-Hub in der Region. Das Land ist einer der größten Märkte für Kryptowährungen, je nach Schätzung liegt die Türkische Lira auf dem vierten bis sechsten Rang der Fiat-Währungen im Markt. 2024 sei, so ein Bericht des Analysten Kaiko, ein Rekordjahr, das schon jetzt mehr Umsatz erbracht hat als das gesamte 2023. Die mit Abstand wichtigste Kryptowährung dabei sind die Tether-Stablecoins.
Die Türkei hat sich offenbar zu einem regionalen Krypto-Hub entwickelt , die meisten Prognosen sehen ein starkes Wachstumspotenzial. Viele internationale Börsen erstreben daher den geordneten Zugang zu diesem Markt, selbst unter den widrigen regulatorischen Vorgaben.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Südkorea plant die Einführung eines neuen Kryptogesetzes in der zweiten Hälfte des Jahres 2025: Bericht
Schnelle Übersicht Die oberste Finanzbehörde Südkoreas hat mit Diskussionen begonnen, um eine Folgeregelung zu ihrem Krypto-Regulierungsrahmen zu entwickeln. Berichten zufolge wurde in dem Treffen über die Festlegung von Vorgaben für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit von Börsen und Stablecoin-Emittenten gesprochen.
Thailand erwägt die Genehmigung lokaler Bitcoin-ETFs angesichts des globalen Wettbewerbs: Bloomberg
Schnelle Übersicht Die thailändische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde erwägt laut Bloomberg, lokale Bitcoin-ETFs an lokalen Börsen zuzulassen. Die Regulierungsbehörde hat zuvor einen lokalen Dachfonds genehmigt, der institutionellen Investoren Zugang zu ausländischen Bitcoin-ETFs bietet.
Tether verlegt Hauptsitz nach El Salvador
Solanas $21M Blutbad: SOL erreicht 2-Monats-Tiefpunkt im Zuge des Crypto-Marktsturzes